Teheran Hauptbahnhof
Schon hierherzukommen, Hauptbahnhof Teheran, ist erklaerungsbeduerftig, wir wollten ja nach Shush, auch wenn uns niemand geglaubt hat, dass es da etwas Interessantes gibt. Auch war es nicht moeglich, vor der Abreise zu erfahren, ob es ueberhaupt einen Anschlusszug geben wuerde, und ob Plaetze zu bekommen waeren.
So trappelten wir um 7 Uhr morgens zwischen geschaeftigen Leuten ueber eine Fussgaengerbruecke in die Bahnhofshalle und suchten einen Fahrkartenschalter: doch ganz so einfach ist es nicht. Unter dem Titel "Waiting List" gelangten wir mit unseren Rucksaecken in den oberen Stock und fanden eine quer durch den Saal reichende Warteschlange vor einem geschlossenen Schalter. Ab hier waren die Aufschriften nur mehr in Farsi. Nach einigem Herumfragen schickte man uns an der Warteschlange vorbei zu einigen Beamten, die uns wirklich zum Schalter fuehrten. Um Punkt 8.23 kam dienstbeflissen die Beamtin und begann ohne besondere Eile, dafuer gewissenhaft die Fenster zu oeffnen, den Computer zu starten und die Kolleginnen im anderen Raum zu begruessen. Inzwischen war es zu Tumulten gekommen in der Warteschlange wegen unserer Bevorzugung, und ein Polizist trat zu uns, um fuer Ordnung zu sorgen. Ich erklaerte unser Anliegen, einen Zug nach Shush zu bekommen, sie tippte etwas in die Maschine, fragte nach meinem Namen und haendigte mir einen in Farsi beschriebenen Kassazettel aus. Danach wurden wir in den Nebenraum geschickt, wo wir warten sollten, bis unsere Namen aufgerufen wuerden. Die drei wechselweise besetzten Schalter waren vom Warteraum abgetrennt und durch zwei Drehkreuze zugaenglich, jeweils eines zum Kommen und Gehen. Das war aber nicht erkennbar und musste von jedem einzelnen Bahnkunden herausgefunden werden, und die meisten versuchten, sich gegen die Drehrichtung durchzuzwaengen. Fast alle Fragenden wurden wieder zurueckgeschickt und nahmen nach einigen Rueckfragen dann neben uns Platz - so lange, bis die ganze Warteschlange heruebergekommen war.
Dann wurde ich durchs Drehkreuz gewunken. Ich brachte erneut mein Anliegen vor, zugleich mit zwei oder drei anderen Bahnkunden, und durfte zwischen zwei Zuegen waehlen. Valentin hatte inzwischen die Paesse herangebracht, unsere Namen wurden auf Farsi eingetippt, und wenige Minuten spaeter hielt ich alle drei Fahrkarten in der Hand, etwas zerknittert und schraeg aus dem Lochstreifendrucker herausgerissen, und triumphierend zogen wir mit den Karten eine Runde um den Wartesaal, bevor wir durch die Glastuere zurueck kamen und Tobias erloesten, der die ganze Zeit unser Gepaeck bewacht hatte. Ein ganzer langer Vormittag im Bahnhofsrestaurant stand uns bevor/
So trappelten wir um 7 Uhr morgens zwischen geschaeftigen Leuten ueber eine Fussgaengerbruecke in die Bahnhofshalle und suchten einen Fahrkartenschalter: doch ganz so einfach ist es nicht. Unter dem Titel "Waiting List" gelangten wir mit unseren Rucksaecken in den oberen Stock und fanden eine quer durch den Saal reichende Warteschlange vor einem geschlossenen Schalter. Ab hier waren die Aufschriften nur mehr in Farsi. Nach einigem Herumfragen schickte man uns an der Warteschlange vorbei zu einigen Beamten, die uns wirklich zum Schalter fuehrten. Um Punkt 8.23 kam dienstbeflissen die Beamtin und begann ohne besondere Eile, dafuer gewissenhaft die Fenster zu oeffnen, den Computer zu starten und die Kolleginnen im anderen Raum zu begruessen. Inzwischen war es zu Tumulten gekommen in der Warteschlange wegen unserer Bevorzugung, und ein Polizist trat zu uns, um fuer Ordnung zu sorgen. Ich erklaerte unser Anliegen, einen Zug nach Shush zu bekommen, sie tippte etwas in die Maschine, fragte nach meinem Namen und haendigte mir einen in Farsi beschriebenen Kassazettel aus. Danach wurden wir in den Nebenraum geschickt, wo wir warten sollten, bis unsere Namen aufgerufen wuerden. Die drei wechselweise besetzten Schalter waren vom Warteraum abgetrennt und durch zwei Drehkreuze zugaenglich, jeweils eines zum Kommen und Gehen. Das war aber nicht erkennbar und musste von jedem einzelnen Bahnkunden herausgefunden werden, und die meisten versuchten, sich gegen die Drehrichtung durchzuzwaengen. Fast alle Fragenden wurden wieder zurueckgeschickt und nahmen nach einigen Rueckfragen dann neben uns Platz - so lange, bis die ganze Warteschlange heruebergekommen war.
Dann wurde ich durchs Drehkreuz gewunken. Ich brachte erneut mein Anliegen vor, zugleich mit zwei oder drei anderen Bahnkunden, und durfte zwischen zwei Zuegen waehlen. Valentin hatte inzwischen die Paesse herangebracht, unsere Namen wurden auf Farsi eingetippt, und wenige Minuten spaeter hielt ich alle drei Fahrkarten in der Hand, etwas zerknittert und schraeg aus dem Lochstreifendrucker herausgerissen, und triumphierend zogen wir mit den Karten eine Runde um den Wartesaal, bevor wir durch die Glastuere zurueck kamen und Tobias erloesten, der die ganze Zeit unser Gepaeck bewacht hatte. Ein ganzer langer Vormittag im Bahnhofsrestaurant stand uns bevor/
weichensteller - 1. Sep, 18:47
shush
Hallo Christian!
Nun, es ist ja einfach ein Nummernsystem: Du bringst dein Anliegen (wie beim Facharztassisenten), kriegst eine Nummer, nimmst im Wartezimmer Platz und wirst dann aufgerufen. Da sind halt zwei Wartesaele draus geworden. Und das System selber war halt nur fuer Eingeweihte verstaendlich....
Liebe Gruesse nach Hause!