Ardabil
Sheikh Safi al-Din gründete ein halbes Jahrhundert nach Franz von Assisi das erste Sufi-Kloster in Azerbaidjan, und das einzige im Schia-Islam. Er wurde auch hier gegraben, und ein Grabturm über seinem Grab errichtet. Sein Urenkel Ismail wurde Schah von Persien und begründete die safawidische Dynastie.
Angesichts dieser großen Bedeutung von Ort und Person war ich erstaunt, keine kolossalen Anlagen zu sehen, und das Kloster selbst war überhaupt gänzlich verfallen. Meine Gesprächspartner konnten mir nicht beantworten, ob und wo heute noch ein Sufikloster im Iran existiert.
Umso lustiger waren die nächtlichen Ausflüge mit Adel und Wahil. Zuerst ging es in ein Traditionsrestaurant, wo wir exzellente türkische Speisen im Türkensitz genossen, mit Salat im selben Plastikschüsserl wie im Flugzeug. Aber am nächsten Tag gings nach Saraéyn, dem persischen Kur- und Badezentrum. Bei uns stellt man sich bei Heilbädern etwas Beschauliches vor für betuchte und gesetzte Leute. Hier aber sah ich einen Jahrmarkt mit Musik und Gejohle, das ganze Land war auf den Beinen, auch im Wasser - denn Schwimmen war schwierig bei der dichten Besetzung! Das Wasser ist noch trüber als der Kamp, aber sehr heilkräftig. Für einen Kopfsprung vom Rand und das Blindtauchen durchs halbe Becken werde ich mit einem halben Jahr Gesundheit belohnt, für die Dehnungsübungen in der Kräutersauna kommen noch ein paar Monate dazu. Das Merkwürdigste aber war nicht die große Zahl der Besucher, sondern dass es ausschließlich Männer in Badehosen waren. Da ich nicht beim Militär war, war das nun die größte Männergesellschaft, die ich je erlebt habe!
Angesichts dieser großen Bedeutung von Ort und Person war ich erstaunt, keine kolossalen Anlagen zu sehen, und das Kloster selbst war überhaupt gänzlich verfallen. Meine Gesprächspartner konnten mir nicht beantworten, ob und wo heute noch ein Sufikloster im Iran existiert.
Umso lustiger waren die nächtlichen Ausflüge mit Adel und Wahil. Zuerst ging es in ein Traditionsrestaurant, wo wir exzellente türkische Speisen im Türkensitz genossen, mit Salat im selben Plastikschüsserl wie im Flugzeug. Aber am nächsten Tag gings nach Saraéyn, dem persischen Kur- und Badezentrum. Bei uns stellt man sich bei Heilbädern etwas Beschauliches vor für betuchte und gesetzte Leute. Hier aber sah ich einen Jahrmarkt mit Musik und Gejohle, das ganze Land war auf den Beinen, auch im Wasser - denn Schwimmen war schwierig bei der dichten Besetzung! Das Wasser ist noch trüber als der Kamp, aber sehr heilkräftig. Für einen Kopfsprung vom Rand und das Blindtauchen durchs halbe Becken werde ich mit einem halben Jahr Gesundheit belohnt, für die Dehnungsübungen in der Kräutersauna kommen noch ein paar Monate dazu. Das Merkwürdigste aber war nicht die große Zahl der Besucher, sondern dass es ausschließlich Männer in Badehosen waren. Da ich nicht beim Militär war, war das nun die größte Männergesellschaft, die ich je erlebt habe!
weichensteller - 30. Jul, 17:32
Hallo Weichensteller! Etwas spät,
Gruss franz
Hallo Schlagloch!
Dein Namenspatron (der heilige "Schlagloch"...) spielte überhaupt eine große Rolle bei dieser Reise. Die Geschichte seines Lebens diente mir zur Anknüpfung an Schams, den Mystiker aus Tabris, der mit Mevlana Rumi in Konya gelebt hatte, als Lebensbeispiel für am Christentum interessierte Perser sowie zuletzt noch als Beispiel für einen christlichen Mystiker, als ich Nima getroffen hatte, einen sufistischen Musiker und Instrumentenbauer in Tehran. Denn Franziskus hat doch ein Lied geschrieben!