Dienstag, 18. August 2009

Unterm Mond

Es war ein Sichelmond
scharf und spitz
auf der Seite liegend
mit einem hellen Stern darueber
unter dem wir herfuhren
in die Riesenstadt hinein/

Er hatte sicher seine Hand im Spiel
dass der Taxifahrer unser Hotel dann
doch noch fand, und sich ehrlich
freute mit uns
waehrend Nachtgestalten stumm winkten
am Pannenstreifen und an
Hausdurchfahrten, aus dem Schatten
die Ampeln zaehlten uns die
Sekunden herunter, bis sie freigeben wuerden,
aber wir hatten keine Zeit/


Wenige Stunden spaeter
taumelten wir bereits
durch das Stadtgewuehl
-wenn sich jemand rechtens
aengstigen will in diesem Land
dann bitte vor einer Strassenquerung!-
von der Sonnensenge
gerade noch verschont
von Geschaeftigen am Strassenrand
die Richtung gewiesen/

Der Gang der Stadt schien nicht
im mindesten bekuemmert um uns
wir kletterten zwischen abgestellten Motorraedern
aufgetuermten frischgemachten Stuehlen
und dem offenen Kanal am Strassenrand
unseres Weges, unter den Blicken der
Rohrmacher Tischler Handyverkaefer
und haben auch nicht jeden gefragt nach seiner
sinnvollen Beschaeftigung/

Der Golestan-Palast ist
ein Ort zum Leben
schattiger Garten (Garten!)
und 5 Museen...
hier trat uns Jazer entgegen:
unser Stadtfuehrer heute
Gasthaus Geldwechsel und
Internetcafe
und wer weiss was noch alles/

Jazer: von allen, die uns freundlich
ansprachen diesen ersten Tag
sprach er am besten Englisch
(Lehrer)
so behuetet sind wir
so beachtet, besonders
von den Frauen
(im Flugzeug hab ich ja gesehen
wie sie wirklich sind
bevor sie diese Kopftuecher
ueberziehen)/

So zieh ich meine erste
Lehre aus der Geschichte:
Wer Angst vor Fremden hat
hat sie zu Haus begruendeter
vor den eigenen Nachbarn

liebe Gruesse nach Hause
aus Teheran
es wurde Morgen, wurde Abend, 1.Tag!



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Meine Freundin

Istanbul
endlich nach langen Jahren wieder
deine hohen spitzen Augenbrauen
und das Gedraenge
in der arg gekuehlten Metro
die aufgefaedelten Rutenangler
auf der Galatabruecke

zum ersten Mal im Platanenschatten
in Top Kapi Serail
und die Stimmen der Schiffshoerner
in Karakoey
die Gischtspritzer am Fischmarkt
als waeren wir jemand
zu nahe gekommen

sag, wo hast du heute die grossen
Frachtschiffe versteckt, die sonst
hinunterfahren unter den Asienkontinent

nur ein kurzes Augenzwinkern heute
aber wir haben uns wiedererkannt,
wir beiden
immerhin




Freitag, 14. August 2009

Da erreichte

der Morgen Schahrasad, und sie hörte auf zu erzählen.
"Wie köstlich und wie aufregend ist deine Geschichte!", sagte ihre Schwester.
"Was ist das schon", erwiderte sie, "gegen das, was ich euch morgen nacht erzählen werde, wenn ich dann noch lebe und mein König mich verschont...."

In der

darauffolgenden Nacht sagte Dinarasad zu ihrer Schwester Schahrasad:
"Ach Schwester, ich beschwöre dich bei Gott, wenn du nicht schläfst, so erzähle uns doch eine deiner Geschichten!"
"Mit Vergnügen", antwortete sie.

Hinabhinab

wirbelten sie, und die Winterkälte, die ihre Wimpern mit Reif überzog und ihre Herzen zu gefrieren drohte, war im Inbegriff, sie aus ihrem ekstatischen Tagtraum zu reißen,und gerade als ihnen das Wunder ihres Gesangs bewußt wurde, der Regen von Gliedmaßen und Babys,von dem sie ein Teil waren, und die Entsetzlichkeit des Schicksals, das von unten auf sie zuraste, trafen sie auf die eiskalt brodelnde Wolkenwogen, wurden von ihnen bis auf die Haut durchnäßt und augenblicklich mit einer Eisschicht glasiert. Sie befanden sich anscheinend in einem langen, vertikalen Tunnel.

Donnerstag, 13. August 2009

Wortgewaltiger

als die Nachtigall bin ich. Neider versiegeln meinen Mund. Lautes Rufen ist mein Verlangen.


Um die Stadt ging der Meister mit einer Laterne gestern Nacht. Enttäuscht bin ich von Dieben und wilden Tieren. Tugendhafte Menschen sind mein Verlangen.


Alle riefen: "Wir werden nicht fündig, wir suchten und suchten." Er sprach: "Das Unauffindbare ist mein Verlangen.!


Maulana Dschalaladdin Rumi
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